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5.2. Sanierungswahnsinn?


Auf dem Hintergrund von Klimawandel und Energiewende ist jede eingesparte Kilowattstunde eine gute Kilowattstunde. Weil Gebäudeenergieverbrauch den größten Posten im Energiemarkt darstellt, ist hier das Sparpotential besonders hoch.
Eine lange Reihe von Verordnungen und ein Dickicht neu entstandener Fachbegriffe zeugen von Bemühung. [104]
Durchsichtigkeit in der Begriffsbildung und Nachhaltigkeit in der Wahl der Materialien lassen aber zu wünschen übrig. Riesige Mengen problematischer Dämmstoffe wurden und werden noch verbaut. Sie hinterlassen kommenden Generationen zusammen mit dem strahlenden Müll der Kernenergiewirtschaft schier unlösbare Recyclings- und Entsorgungsprobleme.

Z.B. wurde 2016 Styropor zum Sondermüll erklärt, Entsorgungskosten bis 8000 €/t.
Das ist inzwischen wieder aufgehoben, die Mülltrennung weiter gesetzlich angeordnet.
Eine Vorschrift ist schnell geschrieben. Wie sauber lassen sich aber auf der Abbruchstelle die Materialien wirklich wieder trennen? Was bewirken Naturkatastrophen? Gehört der Anblick der winzigen weißen Styroporkügelchen im Erdboden und an den Spülsäumen der Gewässer künftig zu unserem Landschaftsbild? Wer sammelt die alle wieder auf? Wie kommen Bodenorganismen mit der Flut fein zerriebener neuer Materialien zurecht? Welche Studie zeigt den Einfluss zerbrochener feinster Glasnadeln aus Glas- oder Mineral- Dämmwolle auf Regenwürmer und damit die Fruchtbarkeit der Böden?

Die Möglichkeit, durch Heliogaiasysteme letztlich 100% regenerative Wärmeversorgung zu garantieren, relativiert den Sinn der meist wenig umweltverträglichen und oft auch sehr kostspieligen Bestrebungen am Einzelobjekt. Gebäude, bis unters Dach mit HighTech ausgerüstet, sind zum Sammeln von Erfahrungen gut, aber bei Massenanwendung und ohne Stützgelder nicht überlebensfähig.
Zwischen den Kosten für energetische Gebäudesanierungen hier und dem Installationsaufwand der Solar-Wärmeerzeuger dort muss abgewogen werden. Damit entscheidet sich, wie weit es noch sinnvoll ist, durch Wärmeschutzverordnungen sportliche Ziele vorzugeben.

Für alle hier abgeschätzten Szenarien wurde der Wärmeverbrauch eines auf 80 kWh/m²/a sanierten Gebäudes angesetzt. (Standardhaus)
Nach Lösung der Optimierungsaufgabe müssen die Kollektorflächen möglicherweise noch um einige Quadratmeter pro Kopf erweitert werden. Speichervolumen steht ohnehin fast zum Nulltarif als Saisonspeicher zur Verfügung.

Hier wurde zunächst die Frage nach der Möglichkeit zum Anschluss unsanierter Gebäude an die erste Vorlaufleitung (40°C) des Heliogaiasystems untersucht. Sie konnte für Häuser mit einem Verbrauch von bis zu 180 kWh/m²/a nach Einbau einer Flächenheizung positiv entschieden werden (siehe Tabellen / "Durchschnittshaus").
Die Auslegungsleistung (doppelte Nennleistung) wird allenfalls in Mittwinter-Monaten abgerufen, zu denen der Speicher noch die in der Abschätzung geforderten Vorlauftemperaturen von mindestens 45 Grad liefern kann.


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