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3.2. Szenario Röbel


Zum Szenario zusammengefasst wurden die Orte
  1. Bollewick
  2. Bütow
  3. Dambeck
  4. Gotthun
  5. Groß Kelle
  6. Leizen
  7. Ludorf
  8. Minzow
  9. Röbel/Müritz
mit insgesamt rund 7500 Einwohnern auf 155 km² Land- bzw. 8 km² reiner Siedlungsfläche. Der Durchmesser des Versorgungsgebietes beträgt etwa 12 km. Eine Wärme-Komplettversorgung aller Gebäude nach Heliogaia wird durch Tabelle "jahreslauf_roebel.html" modelliert.

(Die Tabelle simuliert im ersten Blatt "e" eine zweijährige Wärmebilanz pro Person in Tagesschritten, einschließlich des Ladeverhaltens des Saisonspeichers. Die Parameter werden rechts in blaue Felder eingegeben. Hat man sich durch alle 731 Tage gescrollt, erscheint Blatt "t" und berechnet dazu aus weiteren Parametern und Eingabegrößen das Gesamtergebnis. Die Blätter h, u und s dienen zur Abschätzung von Hauptverteilung und Unterverteilung im Wärmenetz sowie zum Erfassen der Siedlungsparameter. Weitere Formate lassen Formeln einsehen und sind auch zur Durchführung eigener Berechnungen geeignet.)


Die Rechnung geht von realistischen, eher vorsichtig gewählten Zahlen aus und arbeitet mit Pauschalen. Länge und Auslegung des Fernwärmenetzes z.B. wurden über die mittlere Grundstücksgröße abgeschätzt.
Setzt man den Wärmeverbrauch im Durchschnitt auf 80 kWh/a/m², entspricht das bei den gegebenen Wohn- und Gewerbeflächen einem Jahresbedarf von 5905 kWh pro Kopf für Heizung und Warmwasser, Endenergie, also ohne Berücksichtigung der Verluste des Versorgungssystems. Für die ganzjährige Wärmeversorgung der Bewohner sind, jetzt auch unter Berücksichtigung der Systemverluste, ein zylindrischer Erdspeicher mit 120m Durchmesser bei 116m Tiefe und eine Kollektorfläche von 0,2 km² erforderlich, 30% davon Röhrenkollektoren. Bei der Aufstellung der Kollektoren auf freiem Feld ergeben sich 0,55 km² Platzbedarf, also 0,35% der 155 km² Gesamtfläche. Der Fremdenergieeinsatz beträgt 2,2% bezüglich der verbrauchten Wärme, Elektroenergie für Umwälzpumpen.

Die laufenden Kosten sind monatlich 61 Euro/Kopf, ohne Berücksichtigung eventueller Darlehenszinsen oder Fördergelder.
Das ist ungefähr der gleiche Betrag, der in Deutschland in den letzten Jahren monatlich für Gebäudeenergie ausgegeben werden musste, bundesdurchschnittlich 65,4 Euro/Kopf [10], S. 7, (ohne CO2-Steuer).
Als Durchschnittswert zeigt diese Zahl nicht die Aufwendungen im Einzelfall, die noch von der Gebäudesituation abhängen. Man kann sie auch nicht zum Vergleich in die üblichen Angaben von €/kWh für verschiedene Energieträgerarten umrechnen, weil jene weder Kosten für Heizungsanlagen noch CO2-Steuern enthalten.

Hauptanteile der Kosten:
Fernwärmenetz mit Pumpen und Hausanschlüssen: 30%
Kollektoren und deren Aufstellung: 35%
Baunebenkosten: 20%

Das sind zugleich die wichtigsten Ansätze zur Kostensenkung. Die Mehrwertsteuer sollte bei der Brisanz des Themas ins Auge gefasst werden, alle Ausgangszahlen sind Bruttopreise.

Der Saisonspeicher ist mit allen Bohrungen, Schlitzwänden, Abdeckungen und Pufferspeichern zu etwa 2% an den Aufwendungen beteiligt.

In der Übergangsperiode, bis zur vollständigen Sanierung aller Gebäude auf 80 kWh/a/m², werden 10.600 kWh/a/Kopf zugrunde gelegt, der Bundesdurchschnitt im Niedrigtemperatur- Wärmeverbrauch. Für die Lücke müssen die dritte Fernwärmeleitung mit >60°C und das Blockheizkraftwerk mit 9 MW elektrischer Leistung aufkommen. Hiermit sind vergleichsweise geringe zusätzliche Investitionen aber durch den Brennstoffverbrauch höhere laufende Kosten verbunden. Mit allem anderen zusammen ergeben sich monatlich Ausgaben von 80 Euro/Kopf, bei einem schon eingepreisten Fremdenergieeinsatz von 40%. Die Haltbarkeit der Komponenten wurde berücksichtigt und ihre Wartung mit 160€ pro Jahr und Haushalt eingeplant.

Die Investition für Röbel beläuft sich auf 140 Millionen Euro. Sie wird durch die monatlichen Raten der Abnehmer innerhalb der Abschreibungsfrist getilgt.

Abbildung 1 zeigt die zu erwartenden Größenbeziehungen maßstäblich, ohne Beachtung der geologischen Gegebenheiten oder der Eigentumsverhältnisse, nur für eine erste optische Orientierung. Die wirkliche Flächenzuordnung obliegt dem Planer und letztlich dem Bürgerentscheid. Das blau unterlegte Feld umfasst die Bruttofläche vollständig ausgelagerter Kollektoren mit allen zur Montage, Wartung und Verschattungsverhinderung nötigen Rändern und Zwischenräumen. Zwei Drittel davon sind nicht von Kollektoren überdeckt und sollen weiterhin in bestimmtem Maße landwirtschaftlich genutzt werden.
Rote nummerierte Linien zeigen hypothetisch den Verlauf der Haupttrassen des Fernwärmenetzes.


Bild 1: Gemeindeverbund "Röbel" mit Saisonspeicher (rot) und Kollektorfeld (blau)

(Klick auf Bild zum Vergrößern)

Tabellen zum Rechnen in weiteren Formaten hier.

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